Besuch aus Belgien aus dem zweiten Weltkrieg


Vor einigen Wochen meldete sich Frau Armelle Slock aus Belgien bei Herrn Pallentin für einen Besuch in Adensen an. Der Grund: Ihr Mann und sie waren auf dem Weg in den Urlaub und Adensen lag sozusagen am Weg. Frau Slock hütet nämlich einen kleinen Schatz, ein Fotoalbum, ihres mittlerweile verstorbenen Vaters August Slock, der als junger Mann von 17 Jahren zwischen 1943 und 1945 bei Familie Hermann Kreipe beschäftigt war, zusammen mit seinem Freund Aimé. August Slock stammte von einem kleinen Bauernhof in Belgien und war bei Familie Kreipe vermutlich als Landarbeiter beschäftigt. Zum Glück ließ es sich einrichten, dass Gerhard Fuest als Ortsheimatpfleger die Zeit hatte, sie und ihren Mann zu begrüßen und mit ihnen eine kleine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen.
Gastwirt Albes, so Frau Slock, lieh ihrem Vater damals eine Kamera, eine Rolleiflex, mit der er zahlreiche Aufnahmen machte, die er, soweit es ihm möglich war, auch beschriftete. In seinem Album finden sich Aufnahmen der Familie Hermann Kreipe, Familie Gastwirt Albes, unbenannter (unbekannter?) polnischer junger Frauen, von „Mariecken“ vorm Wehr der Rosenmühle und eines Niederländers namens „Heinz“  sowie einer Familie Jablowsky, daneben auch Ansichten vom Hof Kreipe, aus der Dorfstraße, von der Rosenmühle und der Marienburg. Herr Slock hat in seinem späteren Leben immer gern fotografiert und als „Layouter“ in einer Druckerei gearbeitet, die geliehene Kamera hat ihn also sowohl in der Wahl seines Hobbies als auch in seiner Berufswahl beeinflusst. Frau Slock hat freundlicherweise das Kopieren der Aufnahmen erlaubt, so dass sie jetzt digitalisiert zur Verfügung stehen.
Frau Slock erzählte, dass ihr Vater 1945 mit seinem Freund per Fahrrad von Adensen zurück nach Hause gefahren ist, vorwiegend nachts. Trotzdem wurden die beiden jungen Männer verhaftet und mussten ein paar Tage „hinter Gittern“ verbringen, bis ihre Identität geklärt war und sie ihre Reise fortsetzen durften. Während sein Freund Aimé später noch einmal nach Adensen zurückgekommen ist, hat August Slock diese Reise nie unternommen. Seine Tochter hat sich gefreut, dass sie in Adensen noch ein paar Stellen wiedererkennen konnte, die ihr Vater auf seinen Bildern festgehalten hat, es war für sie also eine kleine Spurensuche. Ein Teil der Bilder wird nach der Bearbeitung auf den Seiten der Heimatpflege zur Verfügung gestellt.

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